25.09.23 | House of Finance: Aktuelles

DFG Kolleg-Forschungsgruppe „Foundations of Law and Finance (LawFin)“ wird für vier weitere Jahre gefördert

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft gab am Freitag bekannt, dass die interdisziplinäre Kollegforschungsgruppe „Foundations of Law and Finance (LawFin)“ für eine zweite Förderperiode verlängert wird.

Die von dem Ökonomen Rainer Haselmann und dem Juristen Tobias Tröger gemeinsam geleitete Forschungsgruppe zielt darauf ab, das Verständnis für das Zusammenspiel zwischen (Finanz-)Märkten und der Rechtsordnung als sich dynamisch entwickelndem System zu verbessern. Dabei soll auch aufgezeigt werden, wie die theoretische und empirische Forschung in der Finanzökonomie und der Rechtswissenschaft die gewonnenen Erkenntnisse am besten reflektieren kann.

Mit dieser Zielsetzung konnte die Kolleg-Forschungsgruppe in der ersten Förderphase (November 2018 bis Oktober 2023), trotz der pandemiebedingten Behinderungen, ein eng über die Disziplinen integriertes, globales Netzwerk aus Forscher:innen unterschiedlicher Seniorität schaffen. In diesem wurden sowohl methodische Grundsatzfragen als auch konkrete Forschungsprojekte intensiv diskutiert, angebahnt und vorangetrieben.

„Wir sind sehr glücklich, die erfolgreiche Arbeit mit unseren Fellows fortsetzen zu können“, sagt Rainer Haselmann. „Der interdisziplinäre Diskurs unter Spitzenwissenschaftler:innen unserer Fächer, die LawFin von weltweit führenden Universitäten und Forschungseinrichtungen besuchen, bietet eine in Europa einzigartige Grundlage für enge Kooperationen über die Fächergrenzen hinweg“, ergänzt Tobias Tröger. Schon in seiner relativ jungen Geschichte konnte sich LawFin als global sichtbare Institution mit klarem Profil etablieren. Der geschäftsführende Direktor des House of Finance, Rainer Klump, bestätigt: „LawFin verwirklicht das Grundanliegen unserer Einrichtung, weil im Rahmen der Kolleg-Forschungsgruppe interdisziplinäre Zusammenarbeit auf höchstem Niveau gelingt.“ Auch die enge Kooperation zwischen den Wissenschaftlern der Kolleg-Forschungsgruppe, der beteiligten Fachbereiche der Goethe Universität und des Leibniz-Instituts SAFE belegt die Bedeutung von LawFin für die wechselseitige Befruchtung der Finanzmarkforschung in Frankfurt.   

In der zweiten Förderphase soll nicht nur das Erreichte konsolidiert und fortgeschrieben, sondern speziell das Potential und die Defizite „grüner“ Finanzmarktregulierung zur Verwirklichung ökologischer Nachhaltigkeitsziele beleuchtet werden. Dabei betonen Haselmann und Tröger, nicht etwa einem Modetrend hinterherzulaufen. Vielmehr solle die in der ersten Förderphase gewonnene interdisziplinäre Expertise und das geschaffene Fellow-Netzwerk dazu eingesetzt werden, die Wirkungszusammenhänge zu beleuchten, die über den Erfolg regulatorischer Maßnahmen entscheiden. Ohne Synthese des in der Rechtswissenschaft vorhandenen Wissens um die Funktion von Institutionen mit den quantitativen Methoden der empirischen Finanzmarktforschung drohten wesentliche Determinanten für eine erfolgreiche „Begrünung“ der Finanzmärkte verborgen zu bleiben. „LawFins originäre Qualitäten erlauben es, gesellschaftliche unmittelbar relevante Forschungsbeiträge zur Bewältigung einer der großen Herausforderungen unserer Zeit in einer Art und Weise zu adressieren, die sich passgenau in das breitere Forschungsprofil der Goethe Universität einfügt“ meint Universitätspräsident Enrico Schleiff.